Projekte

Zur Zeit haben wir folgende Projekte auf Gut Rheinau.

Hofschlachtung auf Gut Rheinau

Unsere Rinder werden seit September 2023 auf dem Hof geschlachtet. Die Hofschlachtung ist für uns ein Teil der wesensgerechten Tierhaltung. Das Schlachten in einer gewohnten Umgebung, ohne Transport, Trennung von der Herde, ungewohnte Geräusche und Gerüche führt zu einer stressfreien Schlachtung – zum Wohl des Tieres und für die Qualität des Fleisches. 

Wandel der Zeit

Mit zunehmender Industrialisierung der Fleischproduktion und des Metzgerhandwerks nach dem zweiten Weltkrieg wurden umfangreiche Tierschutz- und Hygienevorschriften erlassen. Im Jahr 1987 trat in der EU ein umfassendes Fleischhygienegesetz in Kraft welches die industrielle Schlachtung regelte. Die meisten Vorschriften wurden von der Schweiz übernommen. Mit den neuen Anforderungen an Gebäude und Einrichtungen der Schlachtbetriebe verschwand das ländliche Kleinschlachthandwerk und die bis dahin üblichen Hofschlachtungen und Störmetzgereien.

 

Bis im Juli 2020 fehlten in der Schweiz die rechtlichen Grundlagen für die Bewilligung von Hoftötungen zur Fleischgewinnung. Einzelne landwirtschaftliche Betriebe in mehreren europäischen Ländern haben sich den Vorschriften zu widersetzen versucht, indem sie ihre Tiere weiterhin auf dem eigenen Betrieb schlachteten, ohne alle Vorschriften erfüllen zu können. Die Motivation war immer, den Stress für die Tiere möglichst gering zu halten. Ihr Vorgehen war aber vor illegal. Über Jahrzehnte haben sie Streitigkeiten und Prozesse mit Behörden ausgefochten.

 

Dank ihrer Pionierarbeit können Höfe in der Schweiz heute wieder eine Bewilligung beantragen. Zunehmend ist es für KonsumentInnen möglich wieder Fleisch von Tieren zu kaufen, die ihr ganzes Leben im gewohnten Umfeld verbringen durften. 

Es können 5kg oder 10kg Mischpakete vom Rind oder Kalb vorbestellt werden. Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail, Paketgrösse an romina.meier@gutrheinau.ch


Der Bodenfrucht­bar­keits­fonds der Bio-Stiftung Schweiz

Ein grosses Augenmerk in der Bewirtschaftung unseres Betriebes gilt der Entwicklung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit. Die positive Entwicklung derselben gilt uns als Gradmesser für ein erfolgreiches bewirtschaften unsrer Grundlage -der Erde.

Kurzfristig gesehen beissen sich in der Regel die Interessen eines gesunden Bodens mit deren der Wirtschaftlichkeit eines landwirtschaftlichen Betriebes, mittel- und langfristig gesehen sind diese Investitionen in die Zukunft jedoch unabdingbar. An dieser Stelle springt der Bodenfruchtbarkeitsfond in die Bresche und ermöglicht uns konkrete Massnahmen auf dem Feld.

Mittels einer 11jährigen vielfältigen Fruchtfolge, der sorgfältigen Auswahl der Bodenbearbeitung, der Kompostierung unserer Hofdünger sowie der Bewirtschaftung unserer Zwischenkulturen/Gründüngungen greifen wir fördernd in das komplexe Ökosystem Boden ein.

Gut Rheinau ist seit 2017 ein Partnerbetrieb des Bodenfruchtbarkeitsfonds. Zusammen erhalten und steigern wir die Bodenfruchtbarkeit, für uns und für zukünftige Generationen.

Helfen sie mit!

Der Bodenfruchtbarkeitsfond unterstützt uns und weitere nachhaltig wirtschaftende Bauernbetriebe bei konkreten Massnahmen finanziell und mit Know-How, welche für langfristig gesunde Böden und somit für gesunde Lebensmittel unabdingbar sind!


Beobachtung der Kühe nach Obsalim

Obsalim = Observation Alimentaire ist eine Methode, entwickelt vom französischen Tierarzt Bruno Giboudeau, mit deren Hilfe man den sofortigen Überblick über die Verträglichkeit und Ausgeglichenheit der Futterration bei den Kühen, Ziegen und Schafen bekommt. Anhand von Karten in Jasskartengrösse oder mit einer App.
Das Projekt besteht darin die Methode selbst zu lernen und anzuwenden, dies geschieht in einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Demeter Bauern/Bäuerinnen, Forschern vom FibL und Bruno Giboudeau persönlich.

Im gleichen Zuge wird die Methode dem deutschsprachigen Raum zugänglich gemacht und soll in Zukunft auch an Kursen oder z.B. in der bio.dyn. Schule Schweiz gelehrt werden.
Es ist sehr begeisternd, als Praktiker ein Werkzeug in die Hand zu bekommen, das ganz aus der Beobachtung heraus Erkenntnisse erschliesst.
Siehe auch https://www.obsalim.com/medias/Allemand/Bioaktuell_819_Obsalim.pdf




Projekt POT, Idee und Vorhaben

"Gemeinsam mit Gut Rheinau und BachserMärt ist die Vision entstanden, an mehreren Standorten in Zürich POTs entstehen zu lassen.

 

Wir schaffen eine soziale und suffiziente Lebensmittelversorgung.

Basis bildet die gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft verbunden mit einem Quartierdepot mit Lebensmitteln und angegliederter Quartierküche. 

 

Wir wollen in der Landwirtschaft existenzsichernde Löhne gewährleisten, eine regenerative Bodenbearbeitung und einen umfassend nachhaltigen Anbau ermöglichen. 

 

Das Quartierdepot ist 7 Tage 24 Stunden zugänglich und stellt die 250 wichtigsten Grundnahrungsmittel verpackungsarm bereit. Die Quartierküche kocht aus den Lebensmitteln und den Überschüssen des Depots und Hofes täglich Menüs zum vor Ort oder zu Hause essen. Dies ermöglicht die vollumfängliche Verwertung aller Lebensmittel und verhindert die Entstehung von Foodwaste. Private Haushalte, Tagesstätten, Kinderkrippen, Büros, Pflegewohnungen, SeniorInnen usw. werden mit den frisch gekochten Menüs bedient oder beliefert.

 

Der POT verbindet diese Elemente zu einer sozialen nachhaltigen regionalen Versorgung von peripheren Quartieren der Stadt in Fussdistanz. Deren Mitglieder tragen gemeinsam den Hof und den POT des jeweiligen Quartiers. Ihr Beitrag dient dazu, mit dem Hof das Risiko zu teilen und existenzsichernde Grundlagen zu schaffen, die Lager- und Distributionskosten zu finanzieren und die Grundkosten der POT’s zu decken. Für den Bezug von Gemüse, Obst, Milchprodukten, Fleisch, Getreide und Brot ab Hof sowie die übrigen Grundnahrungsmittel des Depots zahlen Mitglieder dem Hof einen gerechten Preis. Nichtmitglieder können während der bedienten Öffnungszeiten mit einem Zuschlag von 30% Marge einkaufen.

Der POT ist eine Anbau- und Quartiergemeinschaft. Er bringt im Quartier Menschen zusammen an den Tisch und lebt soziale Inklusion. Eine App verwaltet Mitgliederbeitrag, Zugang, Bezüge und Bezahlung. Regelmässige Einladungen zur freiwilligen Mitarbeit auf dem Hof, im Depot oder der Küche werden publiziert."

 

Weitere Infos zum aktuellen Stand des Projekts unter www.pot.ch



Koopernikus

Zukunftsfähige Lebensmittelversorgung: Regional, Kooperativ, Direkt


Koopernikus vernetzt Menschen aus der Region Zürich, die sich für einen Wandel des Ernährungssystems einsetzen. Wir sind Produzent*innen, Verarbeiter*innen, Logistikbetriebe, Gastronomien, Läden und FoodCoops.

In kooperativer Selbsthilfe ist unser erstes Projekt die Direktvermarktungsplattform Lightwave. Über diese Online-Plattform vermitteln wir zwischen den Akteur*innen den Direkthandel von sozial und ökologisch nachhaltigen Lebensmitteln. Über die Pico Lebensmittel AG organisieren wir die Logistik.

Koopernikus ist die erste Genossenschaft in der Schweiz, die Akteur*innen der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette vereint. Mit im Team sind bspw. grassrooted, meh als gmües, Gut Rheinau, Technikum für Urbane Agrarökologie und die Pico Lebensmittel AG. 

https://koopernikus.ch

 

Link zum Kampagnenstart und Pressemitteilung: https://mailchi.mp/koopernikus/medien